Ausgrabungen

Grafik

 

Archäologische Untersuchungen am Kulm 


Die vorgeschichtliche Höhensiedlung am Kulm erstreckt sich auf Teile der Gemeinden Trofaiach (KG Trofaiach) und St. Peter-Freienstein (KG Hessenberg, KG St. Peter-Freienstein).
In der Zeit vom 30. Juni bis 22. Juli 1997 sind von der Fa. ARGIS Archäologie und Geodaten Service, Graz, am Kulmgipfel Sondierungsgrabungen, welche im Rahmen des vom Land Steiermark bewilligten 3-Länder-Projektes Eisenstraße 98 - Stadtgemeinde Trofaiach, Marktgemeinde St. Peter-Freienstein, Verein Heimatmuseum Trofaiach, Verein Steirische Eisenstraße und gefördert von der Europäischen Union - durchgeführt worden.
Im Bereich der Grabung wurde eine Besiedlung der spätesten Urnenfelderzeit (ca. 850 - 750 v.Chr.) nachgewiesen. Wichtige Baubefunde wurden im Bereich eines durch Brand zugrundegegangenen Holzgebäudes dokumentiert. Das umfangreiche Fundmaterial zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Qualität aus. Das häufige Vorkommen von Metallfunden läßt auf relativ wohlhabende Bewohner schließen. Das Fundmaterial aus der Brandschuttschicht beinhaltet Gefäßfragmente, mehrere Spinnwirtel, eine Tonspule, kleine Metallgegenstände und einen Rillenschlägel aus Stein. Die gefundenen Webstuhlgewichte belegen die Herstellung von Textilien am Kulm. Die Bedeutung der Höhensiedlung als lokales Herrschaftszentrum mit einer speziellen Funktion im Zusammenhang mit Bergbau, Metallverarbeitung und Handel wird vermutet und durch einige Hinweise gestützt. Nach Abschluß der Grabungen ist durch die Beobachtung von Bodenaufschlüssen entlang des Kabelgrabens der STEWEAG am Südwesthang des Kulm festgestellt worden, daß die Höhensiedlung eine wesentlich größere Ausdehnung hat als bisher bekannt war. Die Funde sind im Museum Trofaiach zu besichtigen.